KRANKHEITEN
Krankheitsbilder in der Augenheilkunde
Was es nicht alles gibt!
Mit den Erklärungen dieser Augenerkrankungen und deren Diagnose- und Therapiemöglichkeiten möchte ich Ihnen einen ersten informativen Eindruck mitgeben. Gerne kann ich dies alles noch detailreicher mit Bild- und Informationsmaterial in der Praxis ergänzend erklären.
Die häufigsten Augenerkrankungen übersichtlich erklärt
Es gibt eine Vielzahl von weiteren Augenerkrankungen, die nicht auf einer Homepage dargestellt werden können. Aber dafür bin ich da, um es Ihnen in der Praxis persönlich zu erklären und die richtigen Diagnoseverfahren anzuwenden und Therapien zu beginnen.
Eine verständliche Erklärung
Definition und Beschreibung:
Der Graue Star, medizinisch als Cataract bezeichnet, ist eine Augenkrankheit, bei der eine zunehmende Trübung der Augenlinse besteht. Dies führt langsam zu einer Verschlechterung des Sehvermögens, da das Licht nicht mehr ungehindert durch die Linse auf die Netzhaut gelangen kann.
Ursachen
Die Hauptursache des Grauen Stars
- Alterung: mit zunehmendem Alter verlieren die Linsenproteine ihre Struktur und führen zu einer Trübung der Linse.
Weitere Risikofaktoren
- Genetische Veranlagung: familiäre Häufung kann das Risiko erhöhen.
- Augenverletzungen: Traumata am Auge können die Linse schädigen.
- Bestimmte Erkrankungen: Diabetes kann die Entstehung beschleunigen.
- Langfristige Medikamenteneinnahme: Insbesondere Steroide.
- Rauchen und Alkoholkonsum: Beides kann die Entstehung beschleunigen.
- Übermäßige UV-Strahlung: Langanhaltende Exposition kann die Linse schädigen.
Symptome
Die Symptome des Grauen Stars entwickeln sich langsam und können umfassen:
- Verschwommenes oder getrübtes Sehen.
- Gesteigerte Blendungsempfindlichkeit und reduziertes Kontrastsehen, besonders bei hellem Licht oder auch nachts. Die ist dann sehr gefährlich beim Autofahren z.B. nachts auf der Landstraße und wird oft unterschätzt, da man sich schon länger an das schlechtere Sehen gewöhnt hat. Es gibt auch für das Autofahren eine gesetzlich festgesetzte mindeste Sehleistung.
- Doppeltsehen in einem Auge.
- Verändertes Farbsehen, diese erscheinen weniger lebendig.
- Häufiges Ändern der Brillenstärke ohne Verbesserung der Sehkraft.
Diagnose
Die Diagnose in mehreren Schritte:
- Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und Symptome.
- Sehtest: Überprüfung der Sehschärfe.
- Spaltlampenuntersuchung: Mikroskopische Untersuchung des vorderen Augenabschnitts.
- Augenhintergrunduntersuchung: Überprüfung der Netzhaut und des Sehnervs.
- Tonometrie: Messung des Augeninnendrucks zur Ausschlussdiagnose eines Glaukoms.
- Spezialuntersuchungen wie optische Kohärenztomographie (OCT ) zur Abklärung zusätzlicher sehreduzierender Netzhauterkrankungen, z.B. an der Macula oder des Sehnervens und präoperative Linsenausmessungen.
Behandlung
Die effektivste Behandlung des Grauen Stars ist die operative Entfernung der trüben Linse und der Ersatz durch eine künstliche Linse. Dieser Eingriff ist einer der häufigsten und sichersten weltweit.
Vorbereitung
Umfassende Untersuchung und Besprechung der Linsenoptionen Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten des Linsenersatzes von:
- monofokalen Linsen = für eine scharfe Sicht in einer Entfernung
- multifokalen Linsen für eine scharf Sicht in mehreren Entfernungen
- torischen Linsen mit Patienten mit Hornhautverkrümmung
Die Entscheidung welche Linse gewählt werden kann hängt von eventuellen Vorerkrankungen und individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
Der Eingriff selbst dauert meist weniger als 30 Minuten und erfolgt häufig ambulant.
Lokale Betäubung, bei Bedarf Verabreichung eines Beruhigungsmittels.
Minimalinvasiver Zugang mit einem kleinen Hornhautschnitt.
Phakoemulsifikation: Hierbei wird die Linse mit einer Ultraschall -oder Lasertechnologie zerkleinert, emulgiert, abgesaugt.
Einsetzen der künstlichen Linse (Intraokularlinse): Nach der Entfernung der trüben Linse wird eine klare, faltbare Kunststofflinse in die leere Linsenkapsel eingesetzt. Diese künstliche Linse bleibt dauerhaft im Auge, benötigt keine Pflege und hält ein Leben lang.
Nach der Operation: Nach dem Eingriff wird ein Augenverband angelegt, und der Patient kann in der Regel nach kurzer Beobachtungszeit nach Hause gehen.
Nachsorge: Regelmäßige Kontrollen, Anwendung von Augentropfen zur Vermeidung von Infektionen und zur Verbesserung des Heilungsverlaufes.
In meiner Praxis:
Ich bin gerne für Sie da, um ihre individuelle Situation genau zu erfassen, ggf. eine Operationsindikation zu stellen, über verschiedene Techniken zu informieren und über ihren Seherfolg zu beraten.
Die Nachbetreuung übernehme ich ebenso sehr gerne und sie sollten pro Auge für 3 Wochen nicht verreisen und sich 1 Woche körperlich schonen bzw. werden sie dafür krankgeschrieben.
Ich arbeite seit Jahren mit mehreren sehr erfahrenen Augenchirurgen zusammen, wir organisieren für Sie alle Voruntersuchungen, Termine und übermitteln alle notwendigen Befunde.
Prognose
Die Prognose nach einer Kataraktoperation ist in der Regel sehr gut. Ohne Behandlung kann der graue Star zu einer schweren Sehbehinderung führen.
Die meisten Patienten erleben eine deutliche Verbesserung der Sehkraft. Komplikationen sind selten, können jedoch in Einzelfällen auftreten und umfassen:
- Infektionen.
- Netzhautablösungen.
- Nachstarbildung (eine nachträgliche Trübung der Linsenkapsel)
Dies ist eine sekundäre Trübung des eigenen, gewebigen Kapselsackes, in dem die Linse verankert ist.
Dieser Nachstar kann in meiner Praxis in einem kurzen schmerzlosen ambulanten Eingriff weggelasert werden, in dem in der Pupillarbene eine kleiner Lücke mit einem Nd:YAG-Laser freigelasert wird. Am nächsten Tag kann man schon wieder gut sehen und es gibt keine postoperativen Maßnahmen oder Einschränkungen.
Details erkläre ich Ihne gerne mit Bildern in meiner Sprechstunde
Prävention
vorbeugende Maßnahmen sind begrenzt, aber einige können das Risiko reduzieren:
- Tragen von Sonnenbrillen mit UV-Schutz.
- Rauchstopp und moderater Alkoholkonsum.
- Regelmäßige Augenuntersuchungen, insbesondere bei Diabetes.
- Gesunde Ernährung reich an Antioxidantien.
Eine umfassende Übersicht und seine Behandlung
Definition und Beschreibung
Der Grüne Star, medizinisch als Glaukom bezeichnet, ist eine Gruppe von Augenerkrankungen, die durch eine fortschreitende Schädigung des Sehnervs gekennzeichnet ist. Der Sehnerv ist verantwortlich für die Übertragung der visuellen Informationen von den Augen zum Gehirn.
Der Schaden entsteht häufig infolge eines erhöhten Augeninnendrucks, der zu einer unumkehrbaren Beeinträchtigung und Funktionsminderung des Sehvermögens führt und bis zur vollständigen Erblindung führen kann. Zunächst wird das periphere Sehvermögen beeinträchtigt, bevor es schrittweise auch das zentrale Sehfeld betrifft.
Er muss früh erkannt und rechtzeitig behandelt werden.
Ursachen
Die Hauptursache für Glaukom ist meist ein erhöhter Augeninnendruck, der durch ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abfluss des Kammerwassers im Auge entsteht. Es gibt aber auch weitere Mitursachen wie eine gestörte Durchblutung des Auges, dies ist z.B. beim sogenannten Normaldruckglaukom der Fall.
Risikofaktoren
- Erhöhter Augeninnendruck: Normalerweise zirkuliert eine klare Flüssigkeit, das Kammerwasser, im Auge und hält den Druck im Gleichgewicht. Wenn dieser Abfluss im sogenannten Trabekelwerk gestört ist, steigt der Druck im Auge an.
- Genetische Veranlagung: Familienanamnese erhöht das Risiko.
- Alter: Menschen ab 60 sind besonders gefährdet, es gibt aber auch selten eine Glaukomerkrankung im Kindes–und Jugendalter oder bei jungen Erwachsenen. Die Glaukomvorsorge wird ab 40 Jahren empfohlen.
- Andere Erkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Medikamente: Langzeitgebrauch von Kortikosteroiden.
- Augenverletzungen: Frühere Augenverletzungen können das Risiko erhöhen
- Seltene Entwicklungsstörungen z.B. im Bereich des Kammerwinkels mit anatomischen Veränderungen
Symptome
In den frühen Stadien zeigen sich meist keine Symptome. Wenn Symptome auftreten, können sie folgendermaßen aussehen:
- Schleichender Verlust des peripheren Sehens: Das äußere Sichtfeld wird zunehmend eingeschränkt.
- Augenschmerzen: Besonders bei akutem Glaukomanfall mit sehr hohen Augendruckwerten – ein Notfall!
- Übelkeit und Erbrechen: In Verbindung mit starken Augenschmerzen.
- Verschwommenes Sehen: Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen.
- Halos um Lichter: Betroffene sehen oft Ringe um Lichtquellen.
Diagnose
Die Diagnose von Glaukom erfolgt durch eine umfassende Augenuntersuchung, die mehrere Tests umfasst:
- Tonometrie: Misst den Augeninnendruck.
- Hornhautdickenmesseung = Pachymetrie: eine wichtige Ergänzung zur Augendruckmessung – Ermittlung des Korrekturfaktors, der je nach Hornhautdicke schwanken kann.
- Ophthalmoskopie: Untersuchung des Sehnervs auf Schäden.
- Perimetrie: Überprüfung des Gesichtsfelds, zuerst kommt es zu subjektiv unbemerkten kleinfleckigen, schweifförmigen, schließlich röhrenformigen Gesichtsfeldausfällen (Tunnelblick). Gesichtsfeldausfälle sind eine Gefahr beim Autofahren!
- Gonioskopie: Bestimmung des Abflusswinkels des Kammerwassers.
- Optische Kohärenztomographie (OCT): Hochauflösende Bilder des Sehnervs und der Netzhaut. Bei der OCT -Untersuchung misst man die retinale Nervenfaserschichtdicke und Ganglienzellschichtdicke und kann damit anatomische Sehnervenkopfanomalien von krankhaften Veränderungen unterscheiden die Diagnose sicherstellen und den Verlauf der Erkrankung- auch unter Therapie am Genauesten überwachen.
Behandlung
Die Behandlung des Glaukoms zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken und den Sehnerv zu schützen:
Medikamentöse Behandlung: Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, sind die häufigste Therapie. Diese Medikamente können die Produktion von Kammerwasser reduzieren oder dessen Abfluss verbessern.
Lasertherapie – hierbei gibt es verschiedene Verfahren:
- Lasertrabekuloplastik: Ein Laser wird verwendet, um das Trabekelwerk (ein Netz im Kammerwinkel) zu behandeln und den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern.
- Laseriridotomie: Ein kleiner Laser macht ein Loch in die Iris, um den Abflussweg des Kammerwassers zu erweitern.
- Cyclophotokoagulation: Der Laser zerstört einen Teil des Ziliarkörpers, der das Kammerwasser produziert, um die Flüssigkeitsproduktion zu reduzieren.
Chirurgische Eingriffe: Wenn Medikamente und Laser nicht ausreichen, können operative Verfahren notwendig werden:
- Trabekulektomie: Eine langjährig bewährte, fistulierende Glaukomoperation bei der unter anderem ein Teil des Trabekelwerks entfernt wird, um einen neuen Abflussweg für das Kammerwasser zu schaffen.
- Minimally Invasive Glaucoma Surgery (MIGS): Moderne minimal-invasive Verfahren, die mit geringeren Risiken und kürzerer Erholungszeit verbunden sind. Dazu gehören auch Drainageimplantate wie z.B. I-Stents: Ein kleines Röhrchen wird in das Auge implantiert, um das Kammerwasser abfließen zu lassen.
Prävention
Vorbeugende Maßnahmen können helfen, das Risiko für ein Glaukom zu reduzieren:
- Regelmäßige Augenuntersuchungen: Besonders wichtig für Menschen über 40 oder mit familiärer Vorbelastung.
- Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Vermeidung von Rauchen.
- Blutzucker- und Blutdruckkontrolle: Wichtig bei Diabetes und Bluthochdruck.
Prognose
Die Prognose hängt von der Früherkennung und der konsequenten Behandlung ab. Unbehandelt kann das Glaukom zur Erblindung führen. Mit geeigneten Maßnahmen lässt sich jedoch der Krankheitsverlauf verlangsamen und ein weiteres Fortschreiten verhindern.
In meiner Praxis:
Der Grüne Star ist eine ernstzunehmende Augenkrankheit, die eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung erfordert, um die Sehkraft zu erhalten.
Durch regelmäßige Untersuchungen, moderne Behandlungsmethoden und eine gute, individuelle Patientenbetreuung kann das Fortschreiten der Krankheit effektiv gesenkt oder gestoppt werden.
Ich biete alle modernen diagnostischen Möglichkeiten an, habe eine jahrelange, sehr große Erfahrung in der Therapie der Erkrankung und arbeite bei Bedarf mit sehr erfahrenen Glaukomchirurgen zusammen. Dafür organisieren wir alle Termine, alle Vorbefunde werden übermittelt, die Laser- oder chirurgische Therapieentscheidung erfolgt mit Blick auf die Gesamtheit ihrer Erkrankung, immer im Dialog mit Ihnen und uns als Augenärzte und Spezialisten.
Ein umfassender Überblick zur Prävention, Diagnose und Therapie
Definition und Beschreibung
Die Makuladegeneration, speziell die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), ist eine fortschreitende Erkrankung der Netzhaut, die primär die Makula lutea = gelber Fleck betrifft – den zentralen Bereich des Augenhintergrunds, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Diese Degeneration führt zu einem Verlust der zentralen Sehschärfe, was das Erkennen von feinen Details, Lesen und Gesichtserkennung erheblich beeinträchtigt.
Es gibt zwei Hauptformen der AMD: die trockene und die feuchte.
Die trockene AMD, die häufiger vorkommt, entwickelt sich allmählich und ist gekennzeichnet durch die Ansammlung von Stoffwechselprodukt-Ablagerungen unter der Makula , sogenannten Drusen, die nicht mehr vollständig abgebaut werden können. Diese Form führt zu einer langsamen Verschlechterung der Funktion der Sehzellen. Im zeitlichen Verlauf kann es hier zu einem sogenannten Zellschwund mit Absterben der Photorezeptoren kommen, das im Endstadium auch zu einer deutlichen Sehminderungen führen kann. Mann nennt das Makula-Atrophie.
Die feuchte AMD ist seltener, aber schwerwiegender. Sie entsteht durch das Wachstum abnormer Blutgefäße unter der Netzhaut, deren Gefäßwand durchlässiger ist und dadurch Flüssigkeit und Blut austreten lässt, was zu einer schnellen und oft erheblichen Beeinträchtigung des zentralen Sehens führt.
Oft kommen bei fortschreitender AMD-Erkrankung beide Formen gemeinsam vor.
Abgesehen davon gibt es noch viele, oft genetisch bedingte Sonderformen und Unterformen der Makuladegeneration, die jedoch seltener auftreten.
Ursachen
Die genauen Ursachen der Makuladegeneration sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Risikofaktoren:
- Alter: Das Risiko steigt deutlich ab dem 50. Lebensjahr.
- Genetik: Eine familiäre Vorbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, an AMD zu erkranken.
- Rauchen: Nikotinkonsum kann das AMD -Risiko bis um das Fünffache im Vergleich zu Nichtrauchern steigern
- Sonnenlicht: Ultraviolette Strahlung stößt chemische Vorgänge in der Netzhaut an, dabei bilden sich freie Sauerstoffradikale, die die Netzhaut schädigen könnten.
- Ernährung: Ein Mangel an Antioxidantien und bestimmten Vitaminen kann das Risiko erhöhen.
- Kardiovaskuläre Erkrankungen: Hoher Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ebenfalls Risikofaktoren.
Symptome
Die Symptome der Makuladegeneration können schleichend beginnen und sich allmählich verschlimmern:
- Verschwommenes Sehen: Besonders beim Lesen oder bei Arbeiten, die scharfes Sehen erfordern.
- Verzerrtes Sehen: Gerade Linien erscheinen wellig oder gebogen.
- Zentrale Gesichtsfeldausfälle: Dunkle oder leere Flecken im zentralen Sichtfeld.
- Schwierigkeiten bei der Farbwahrnehmung: Farben erscheinen weniger lebendig.
Diagnose
Die Diagnose der Makuladegeneration erfolgt durch einen Augenarzt und umfasst mehrere Untersuchungsmethoden:
- Sehtests: Überprüfung der Sehschärfe mit Sehtafeln. Dabei werden Sehzeichen in 5 Meter Entfernung gezeigt, deren Schriftgröße sich von Linie zu Linie verkleinert. Je kleiner die erkannten Sehzeichen sind, umso größer ist die Sehschärfe.
- Amsler-Gitter-Test: Ein einfacher Test zur Erkennung von Verzerrungen (Metamorphopsien) im Sichtfeld, in meiner Praxis erhältlich.
- Augenhintergrund-Spiegelung mit Lupen an der Spaltlampe bei weiter Pupille
- Optische Kohärenztomographie (OCT): Ein hochauflösendes bildgebendes, berührungsloses Licht/Laser-Verfahren, das detaillierte 3-dimensionale und Querschnittsbilder der Netzhaut, v.a. der Makularegion liefert. Diese Untersuchung ist wegweisend um eine beginnende feuchte (Flüssigkeitsansammlungen) von einer trockenen (Drusen, Verdünnungen) AMD zu unterscheiden und um auch den Verlauf der Erkrankung zu erkennen und die Therapieentscheidung zu sichern.
- Fluoreszenzangiographie: Ein Farbstoff wird injiziert, um Blutgefäße in der Netzhaut zu visualisieren und Schäden zu identifizieren.
Behandlung
Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Art und Schwere der Makuladegeneration:
- Trockene AMD: Eine fortschreitende, aber langsamere Form, die derzeit keine Heilung kennt. Gesunde Ernährung und ggf. Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien können helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen.
- Feuchte AMD: Eine aggressivere Form, bei der neue, abnorme Blutgefäße wachsen. Behandlungen umfassen Injektionen von Anti-VEGF-Medikamenten, die unter sterilen Bedingungen und unter lokaler Betäubung in den Glaskörperraum verabreicht werden. Diese Medikamente hemmen das Wachstum dieser Gefäße und müssen oft länger und in monatlichen Abständen unter regelmäßiger OCT-Kontrolle verabreicht werden. In seltenen Fällen sind auch fokale Lasertherapien möglich.
Prävention
Obwohl die Makuladegeneration nicht vollständig verhindert werden kann, gibt es Maßnahmen zur Risikominderung:
- Nichtrauchen: Verzicht auf Rauchen reduziert das Risiko erheblich.
- Gesunde Ernährung: Eine Ernährung reich an gelben und roten Obst und Gemüse, (z.B. Heidelbeeren, Zitrusfrüchte, Paprika), grünem Blattgemüse (Grünkohl, Spinat, Brokkoli), Fisch und Nüssen u.v.m. kann schützend wirken. Informationsmaterial ist in der Praxis erhältlich.
- Sonnenschutz: Tragen von Sonnenbrillen, die UV-Strahlung blockieren, um die Augen zu schützen und eventuell auch Blaulichtfiltergläser
- Bei hohem familiären Risiko und AMD-Vorstufen Vitaminsupplemente nach AREDS-Studien. Diese enthalten Antioxidantien (freie Sauerstoffradikafänger) wie die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin und weiters Anthocyane, Vitamin C, Vitamin E und Zink und Omega-3-Fettsäuren
- Bestimmung des Homocysteinspiegels im Blut, bei zu hohen Homocystein-Werten ab 10 µm/l entsteht auch oxidativer Stress, der die Innenwände von Blutgefäßen schädigen und die Durchblutung beeinträchtigen kann. Zum Abbau des Homocysteins braucht der Körper ausreichend Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B 12-, dies kann bei Mangel substituiert werden.
- Regelmäßige Augenuntersuchungen: Früherkennung kann den Verlauf positiv beeinflussen.
In meiner Praxis:
Ein frühzeitiges Erkennen und eine kontinuierliche Überwachung sind entscheidend, um die Sehfunktion so lange wie möglich zu erhalten und die Lebensqualität der Betroffenen zu sichern.
Dazu ist eine Pupillenerweiterung und ggf. auch zur genaueren Diagnostik z.B. zur Unterscheidung einer trockenen von einer beginnenden feuchten Form oder zur genaueren Verlaufsbeurteilung eine OCT-Untersuchung sinnvoll. Manchmal entsteht eine feuchte AMD knapp neben dem Makulazentrum und wird vorerst gar nicht bemerkt.
Die Erkrankung ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt und umfasst mehrere Stadien.
Ich berate Sie Ihrem Stadium entsprechend genau und fürsorglich bezüglich Vorsorge und ihrer individuellen Therapiemöglichkeiten und im weiteren Verlauf auch über optische Verbesserungsmöglichkeiten, vergrößernde Sehhilfen, Sehbehindertengutachten, Erleichterungen im Alltag.
Wann eine harmlose Veränderung und wann ein Notfall
Definition und Beschreibung
Glaskörpertrübungen, auch bekannt als „Floater“ oder Mouches volantes, sind kleine, bewegliche Trübungen im Glaskörper des Auges. Der Glaskörper ist eine gelartige Substanz, die das Auge von innen ausfüllt. Diese Trübungen werden häufig als Punkte, Fäden oder Spinnweben wahrgenommen, die im Sichtfeld herumschwimmen, besonders beim Blick auf helle Hintergründe wie einen blauen Himmel oder eine weiße Wand.
Ursachen
Die häufigsten Ursachen für Glaskörpertrübungen sind altersbedingte Veränderungen des Glaskörpers. Mit zunehmendem Alter schrumpft der Glaskörper und verflüssigt sich teilweise, was zur Bildung von Klumpen oder Fasern führen kann. Diese Veränderung tritt in der Regel ab dem 50. Lebensjahr auf. Bei stark kurzsichtigen Patienten kann es schon in jüngeren Jahren auftreten.
Weitere Ursachen können Augenverletzungen, Entzündungen im Augeninneren, Blutungen oder Ablösungen des Glaskörpers von einigen Stellen an der Netzhaut, mit denen er fester verbunden ist, sein.
Risikofaktoren umfassen zudem Kurzsichtigkeit, Augenoperationen und bestimmte systemische Erkrankungen wie Diabetes.
Symptome
Typische Symptome von Glaskörpertrübungen sind das Auftreten von beweglichen Schatten oder Punkten im Sichtfeld, die besonders bei hellem Licht auffallen. Diese Trübungen können in Form von Punkten, Linien, Fäden oder netzartigen Strukturen erscheinen. In den meisten Fällen sind sie harmlos und stören nur gelegentlich das Sehen.
Bei plötzlichem Auftreten, insbesondere zusammen
mit Lichtblitzen, vielen kleinen Schwebeteilchen, Randschatten die nicht vergehen oder einer Verschlechterung der Sehkraft, sollte jedoch umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden, da dies Anzeichen für eine ernsthaftere Augenkrankheit wie ein Netzhautriss oder sogar eine Netzhautablösung sein können.
Diagnose
Augenspiegelung (Ophthalmoskopie):
Die Diagnose von Glaskörpertrübungen erfolgt durch eine gründliche Untersuchung des Augenhintergrundes bei weiter Pupille. Hier wird die gesamte Netzhaut bis zur Peripherie an der Spaltlampe und mit Hilfe von speziellen Lupen untersucht.
Wichtig ist dabei ein Netzhautloch oder eine Netzhautablösung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln oder auszuschließen.
In einigen Fällen kann eine optische Kohärenztomographie (OCT) erforderlich sein, um detaillierte Bilder des Glaskörpers und der Netzhaut zu erhalten.
Behandlung
In den meisten Fällen erfordern Glaskörpertrübungen keine Behandlung, da sie oft harmlos sind und sich mit der Zeit von selbst bessern.
Wenn sie jedoch das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Eine Option ist die Vitrektomie, ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung des Glaskörpers.
Eine weniger invasive Methode ist die Laser-Vitreolyse, bei der ein Laser verwendet wird, um die Trübungen zu zerkleinern.
Beide Verfahren bergen Risiken und werden nur in schweren Fällen empfohlen.
Prävention
Eine spezifische Prävention von Glaskörpertrübungen gibt es nicht, da sie oft altersbedingt sind. Allgemeine Maßnahmen zur Augenpflege und Gesundheit können jedoch helfen, das Risiko zu minimieren. Dazu gehören regelmäßige Augenuntersuchungen, Schutz der Augen vor Verletzungen, Kontrolle von systemischen Erkrankungen wie Diabetes und eine gesunde Lebensweise.
Prognose
Die Prognose für Personen mit Glaskörpertrübungen ist in der Regel gut.
Viele Menschen gewöhnen sich an die Trübungen, und diese können mit der Zeit weniger auffällig werden. In den meisten Fällen beeinträchtigen sie die Lebensqualität nicht erheblich.
In meiner Praxis:
Bei plötzlich auftretenden oder stark beeinträchtigenden Symptomen ist jedoch eine schnelle ärztliche Abklärung wichtig, um ernsthafte Komplikationen auszuschließen.
Dafür habe ich in meiner Praxis Notfalltermine. Ich bitte Sie die Symptome bei der telefonischen Anmeldung anzugeben und nicht mit dem Auto zu kommen, da die Pupille erweitert wird.
Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Definition und Beschreibung
Die Netzhautablösung, medizinisch als Ablatio retinae bezeichnet, ist eine ernste Augenkrankheit, bei der sich die Netzhaut von ihrer darunterliegenden Schicht, der Aderhaut löst. Die Netzhaut ist eine dünne Gewebeschicht im hinteren Teil des Auges, die unter anderem die Photorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) und verschiedene Nervenfaserschichten enthält und damit Licht empfängt und in Nervenimpulse umwandelt.
Die Aderhaut, versorgt die Netzhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff, und ihre Trennung voneinander kann zu einer dauerhaften Sehbehinderung oder sogar Erblindung führen, wenn sie nicht umgehend behandelt wird.
Risiken, vielfältige Ursachen und verschiedene Arten
- Risse oder Löcher in der Netzhaut im Rahmen einer Glaskörperabhebung:
Im Alter verändert sich das Glaskörpergel, es wird tlw. flüssiger, tlw. dichter und insgesamt beweglicher. Dabei kann sich der Glaskörper an einigen Stellen von der Netzhaut lösen und dabei auch in seltenen Fällen einen Netzhautlappenriss verursachen. Der flüssige Glaskörper gelangt dann durch den Riss unter die Netzhaut und bringt sie zur Abhebung.
- Verletzungen: auch Traumata des Auges oder des Kopfes können zu Rissen in der Netzhaut führen.
- nach Augenoperationen, auch als Spätkomplikation, zB bei einer Cataractoperation v.a. in jungen Jahren
- familiäre Vorbelastung
- erhöhtes Risiko bei Kurzsichtigkeit (hohe Myopie)
- Traktionsbedingte Ablösung: Diese Form tritt häufig bei Patienten mit einer schweren Form einer diabetischen Retinopathie auf, bei der durch neu gebildete Gefäße auch ein Art Narbengewebe entsteht, das dann an der Netzhaut zieht und sie ablöst.
- Exsudative Ablösung: Hierbei sammelt sich Flüssigkeit unter der Netzhaut aufgrund von Entzündungen, Tumoren oder anderen Erkrankungen, ohne dass ein Riss vorhanden ist.
Symptome
Typische Symptome einer Netzhautablösung sind:
- Lichtblitze (Photopsien), plötzliche helle Lichtblitze besonders in den Augenwinkeln, v.a. in der Dunkelheit bemerkbar
- Eine plötzliche Zunahme von Schwebeteilchen wie schwarze Punkte, Fäden, „fliegenden Mücken“ (Mouches volantes) v.a. vor hellem Hintergrund bemerkbar
- Ein Schatten oder Vorhang im Gesichtsfeld
- Verschwommenes Sehen oder der Verlust eines Teils des Gesichtsfeldes
Diagnose
Zur Diagnose einer Netzhautablösung werden verschiedene Untersuchungsmethoden eingesetzt:
- Augenspiegelung (Ophthalmoskopie): bei weiter Pupille an der Spaltlampe und mit Speziallupen
- Optische Kohärenztomographie (OCT): Diese bildgebende Methode liefert hochauflösende Querschnittsbilder der Netzhaut und ist bei Verdacht einer Makulabeteiligung indiziert.
- Ultraschalluntersuchung: Wird häufig verwendet, wenn eine direkte Sicht auf die Netzhaut nicht möglich ist, etwa aufgrund von Blutungen im Glaskörper.
Behandlung
Die Behandlung einer Netzhautablösung erfolgt in der Regel chirurgisch oder mittels Lasertherapie. Bei den chirurgischen Therapien ist mit einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt zu rechnen.
Lasertherapie und Kryopexie
- Laser-Photokoagulation: Ein Argon-Laser wird verwendet, um kleine Risse oder geringe Netzhautablösungen in der Netzhaut zu umschließen. Der Laser erzeugt durch lokale Hitzewirkung eine kontrollierte lokale Entzündung und nach ein paar Tagen ein festes Narbengewebe, das die Netzhaut wieder an der darunterliegenden Schicht befestigt. Damit wird ein Weiterreißen unterbunden und der Glaskörper kann auch nicht mehr weiter eindringen. Die Gefahr einer weiteren Netzhautablösung ist gebannt. Postoperative Kontrollen sind aber regelmäßig notwendig.
- Kryopexie: Eine Kältebehandlung, bei der eine Sonde auf die äußere Oberfläche des Auges aufgesetzt wird, um Risse im Rahmen eines lokalen Vereisungsprozesses mit anschließender kontrollierter Entzündung und Vernarbung zu umschließen. Dies wird bei ganz peripheren Löchern angewandt, die mit dem Laser nicht erreichbar sind.
Chirurgische Methoden
- Vitrektomie: Die pars plana Vitrektomie (ppV) ist eine häufig angewendete Methode zur Behandlung komplexer oder großflächiger Netzhautablösungen. Dabei werden winzige Schnitte in die Pars Plana (Übergang Hornhaut- Lederhaut) gemacht, um chirurgische Instrumente einzuführen. Der Glaskörper wird mit einem sogenannten Vitrektom entfernt. Dies schafft einen klaren Zugang zur Netzhaut und ermöglicht die Behandlung der Netzhautablösung ohne die Behinderung durch den Glaskörper. Der Chirurg kann nun verschiedene Techniken anwenden, um die Netzhaut zu reparieren, wie:
- Retinopexie: Anwendung von Laser oder Kälte (Kryopexie) zur Fixierung der Netzhaut.
- Membranenentfernung: Entfernung von epiretinalen Membranen oder präretinalem Gewebe, die die Netzhaut abziehen könnten.
- Flüssigkeitsentfernung: Entfernen von subretinaler Flüssigkeit, die zur Ablösung geführt hat.
Am Ende der Operation wird häufig eine Tamponade eingebracht, um die Netzhaut in ihrer neuen Position zu halten. Dies kann durch die Injektion von Gas (wie SF6 oder C3F8) oder Silikonöl erfolgen. Das Gas wird mit der Zeit resorbiert, während Silikonöl in einer späteren Operation entfernt werden muss.
- Sklerale Buckelchirurgie mit Plomben oder Cerclage: Ein weicher und flexibler Silikonstreifen (kurz = Plombe oder lang = Cerclage) wird im Bereich des Netzhautrisses lokal oder bei mehreren Rissen um den gesamten äußeren Teil des Augapfels (Sklera) gelegt und mit Nähten befestigt. Der Buckel übt einen sanften Druck auf die Augenwand aus, wodurch die Netzhaut gegen die darunterliegende Pigmentschicht gedrückt wird und Risse oder Löcher damit verschlossen werden. Dieser Eingriff kann mit Laser- oder Kryotherapie kombiniert werden, um die Netzhaut dauerhaft zu fixieren. Bei Bedarf wird die Flüssigkeit, die sich unter der Netzhaut angesammelt hat, durch eine kleine Punktion abgelassen.
Prävention
- Regelmäßige Augenuntersuchungen bei weiter Pupille: Besonders wichtig für Menschen mit Risikofaktoren wie hoher Kurzsichtigkeit, Diabetes oder familiärer Vorbelastung.
- Schutz vor Verletzungen: Verwendung von Schutzbrillen bei gefährlichen Aktivitäten.
- Kontrolle von Grunderkrankungen: Gute Einstellung des Blutzuckers bei Diabetes.
- Eine frühzeitige Erkennung von Netzhautrissen oder -löchern kann durch präventive Lasertherapie behandelt werden, um eine Ablösung zu verhindern.
Prognose
Die Prognose einer Netzhautablösung hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Wird die Netzhaut rechtzeitig wieder angelegt, können viele Patienten ihr Sehvermögen völlig oder weitgehend erhalten. Bei verzögerter Behandlung besteht jedoch das Risiko einer dauerhaften Sehbehinderung.
In meiner Praxis
erhalten Sie immer sofort einen Notfalltermin bei V.a. Netzhautablösung. Bitte dies bei der telefonischen Anmeldung kundtun und ohne Auto kommen, da ich die Pupille erweitern muss.
Auf Grund einer sehr guten Kooperation mit erfahrenen Netzhautchirurgen ist eine sofortige Überweisung und rasche Lasertherapie oder Operation gewährleistet. Wir kümmern uns dann um die weiteren notwendigen organisatorischen Schritte und Befundübermittlungen.
Jede dieser Laser oder chirurgischen Methoden hat spezifische Indikationen und wird basierend auf dem Ausmaß der Netzhautablösung, der Position der Risse oder Löcher und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ausgewählt. Die Wahl der geeigneten Therapie erfolgt nach gründlicher Untersuchung und Beratung durch uns Augenärzte und die chirurgischen Spezialisten, um die besten Erfolgsaussichten und die geringsten Risiken zu gewährleisten.
An Wochenenden und Feiertagen suchen Sie bitte sofort die augenärztlichen Vertretungen oder die Notfallambulanz der universitären Augenklinken auf.
Eine nicht sehr bekannte Makulaerkrankung
Definition und Ursachen:
Eine epiretinale Gliose, je nach Schweregrad auch bekannt als Cellophan-Makulopathie oder als macular pucker ist eine Erkrankung, bei der sich eine dünne Schicht faserigen Gewebes auf der Oberfläche der Makula (dem zentralen Bereich der Netzhaut, der für scharfes Sehen verantwortlich ist) bildet.
Man nimmt an, dass es sich dabei um eine Proliferation von Gliazellen handelt, die durch Risse an die Netzhautoberfläche gelangen. Die Risse entstehen wiederum durch eine Glaskörperabhebung.
Diese Membran kann sich zusammenziehen und dadurch die Makula verziehen oder falten, was zu verzerrtem oder verschwommenem Sehen führt.
Ursachen:
- Primär (idiopathisch) im Alter: Häufiger bei Menschen über 50 Jahre auch ohne offensichtliche Ursachen.
- Sekundär: Folge von Entzündungen, Lasertherapien oder Operation einer Netzhautablösung, retinale Gefäßverschlüsse, Augenverletzungen
Symptome:
- Verzerrtes Sehen (Metamorphopsie): gerade Linien erscheinen wellig oder gebogen
- Verschwommenes Sehen: Objekte erscheinen unscharf
- Sehminderung: Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen feiner Details besonders im zentralen Sichtfeld
- Doppeltsehen: in einem Auge (Monokulare Diplopie)
Diagnose
Die Diagnose einer epiretinalen Gliose erfolgt durch eine gründliche Augenuntersuchung, die Folgendes beinhalten kann:
- Sehtests: Überprüfung der Sehschärfe und
- Amlsergittertest
- Ophthalmoskopie: Untersuchung des Augenhintergrundes an der Spaltlampe mit speziellen Lupen
- Optische Kohärenztomographie (OCT): ein nicht-invasiver Laser-Scan, der detaillierte Bilder der Netzhaut und hier insbesondere der Makula liefert und
– die Dicke und das flächige Ausmaß der epiretinalen Membran sichtbar macht
– eventuelle traktive Netzhautödeme und
– traktive Makulalöcher und Makulaschichtdefekte durch den Zug der epiretinalen Gliose erkennt und
– man damit das Ausmaß der Gefährdung für die Photorezeptorenschicht bestimmen kann.
Operative Therapie: pars plana Vitrektomie (ppV) + peeling der Membran
- Indikationen: Die operative Therapie wird empfohlen, wenn die epiretinale Gliose signifikante Sehstörungen verursacht und die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigt. Bei milden Fällen ohne erhebliche Symptome kann eine regelmäßige Überwachung mittels der OCT-Diagnostik (Optische Kohärenz-Tomographie) ausreichen.
Chirurgische Technik:
- Pars plana Vitrektomie (ppV): Ein chirurgischer Eingriff, bei dem das glasklare Gel (Glaskörper) mit einem Vitrektom = Saug-Schneide Gerät aus dem Auge entfernt wird, um Zugang zur Netzhaut zu erhalten. Zeitgleich wird das Auge mit einer Spezialflüssigkeit gefüllt, damit der intraokuläre Druck konstant bleibt.
- Peeling der Membran: Nach der Vitrektomie wird die epiretinale Membran identifiziert und vorsichtig mit feinen Pinzetten abgehoben und entfernt. Dies erfolgt oft unter Verwendung von speziellen Farbstoffen (wie Indocyaningrün oder Trypanblau), die die Membran besser sichtbar machen.
- In einigen Fällen kann auch die innere Grenzmembran (ILM) der Netzhaut entfernt werden, um das Risiko eines Wiederauftretens der epiretinalen Gliose zu verringern.
- Nach der Glaskörperentfernung wird oft noch eine Luft- oder Gastamponade durchgeführt.
- Die Periphere Netzhaut wird kontrolliert um Netzhautlöcher auszuschließen, die Zugänge werden verschlossen und ein Antibiotikum sowie ein Steroid werden injiziert, um Infektionen und Entzündungen zu verhindern.
Erholungsphase:
- Patienten benötigen nach der Operation eine gewisse Zeit zur Erholung. Die Sehverbesserung kann mehrere Wochen bis Monate dauern, da die Netzhaut sich an ihre neue Position anpasst.
- Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Erfolgsaussichten und Risiken:
- Die operative Entfernung der epiretinalen Gliose führt in den meisten Fällen zu einer Verbesserung der Sehschärfe und einer Reduktion der verzerrten Wahrnehmung.
- Mögliche Komplikationen umfassen Infektionen (Endophthalmitis), Blutungen, eine Beschleunigung der Kataraktbildung, eine Netzhautablösung und eine erneute Bildung der epiretinalen Membran.
In meiner Praxis
habe ich große Erfahrung in der Diagnostik und Einschätzung der Operationsindikation dieser Erkrankung.
Oft kann diese Erkrankung unterschiedliche Verläufe haben, deshalb sind regelmäßige Kontrollen mit Visusprüfungen, Amlsergittertests, Netzhautuntersuchung an der Spaltlampe mit Lupen und OCT-Kontrollen unerlässlich.
Die operative Therapie durch eine pars plana Vitrektomie und Peeling der epiretinalen Membran ist eine effektive Methode zur Behandlung fortgeschrittener Fälle und kann die Sehkraft signifikant verbessern.
Die Heilungsvorgang kann auch längere Zeit in Anspruch nehmen und je nach Ausgangslage ist eine vollständige Wiederherstellung des normalen Sehvermögens nicht immer möglich.
Die Operations-Indikation ist individuell nach Bildgebung und Beschwerden des Patienten zu setzten. Es muss immer eine Nutzen-Risikoabwägung erfolgen, es gibt aber auch Verläufe wo ein rasches Handeln notwendig ist.
Ich arbeite seit Jahren mit sehr erfahrenen Netzhautchirurgen zusammen. Diese erhalten immer alle Befunde, OCT-Bilder per CD und gemeinsame Überlegungen zu dieser Erkrankung und wir helfen bei der Organisation der Termine.
Zusammenhänge mit internen Erkrankungen – ein kurzer Überblick:
Retinale Gefäßerkrankungen = Erkrankungen der Blutgefäße der Netzhaut sind oft eng mit systemischen, also internen Erkrankungen verbunden. Die folgenden Ausführungen bieten eine Übersicht über die wichtigsten Aspekte, die wir Ärzte und auch Sie als Patient beachten sollten.
Diese internen Erkrankungen können zu erheblichen Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung führen, wenn sie nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden.
Als Augenärztin kann ich direkt bei der Augenhintergrunduntersuchung bei weiter Pupille die feinsten Kapillaren beurteilen, die Wiederum ein Spiegelbild des Gefäßstatus im Körper sein können.
Zu den häufigsten Gefäßerkrankungen zählen:
- Diabetische Retinopathie: Eine Folge von langjährig schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, der die Netzhautgefäße schädigt, was zu Mikroaneurysmen, Blutungen, Flüssigkeitsansammlungen und schließlich zu einer Netzhautablösung führen kann.
- Retinale Venenverschlüsse: Verstopfungen in den Venen der Netzhaut, die zu plötzlichem Sehverlust führen. Dies kann durch Blutgerinnsel = Thrombosen verursacht werden und führt zu Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut.
- Makulaödem: Eine Schwellung in der Makula, dem zentralen Teil der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Es wird oft durch Diabetes oder Venenverschlüsse verursacht
- Retinale Arterienverschlüsse: Ähnlich wie bei den Venenverschlüssen, jedoch betreffen sie die Arterien. Diese sind oft die Folge von Arteriosklerose oder Embolien und führen zu plötzlichem, schmerzlosem Sehverlust. Dies ist ein absoluter Notfall! Eine sofortige Vorstellung in der Notfallambulanz der Augenklinik ist wichtig, um die Sehfähigkeit so gut wie möglich zu erhalten. Die Prognose ist aber oft reduziert.
- Hypertensive Retinopathie: Schädigungen der Netzhautgefäße aufgrund von chronischem hohem Bluthochdruck. Diese Erkrankung kann Blutungen, Schwellungen des Sehnervens= Papillenödem) und Nervenfaserschäden in der Netzhaut verursachen.
- Hyperlipidämie: Erhöhte Cholesterinwerte können zur Bildung von Plaques in den retinalen Arterien führen, was die Durchblutung beeinträchtigt und das Risiko von Verschlüssen erhöht.
In meiner Praxis und wichtig zu wissen:
- Früherkennung und regelmäßige Kontrolle: Regelmäßige Augenuntersuchungen bei weiter Pupille sind essenziell, besonders für Patienten mit bekannten Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck, hohen Triglycerid- und Cholesterinwerten.
- Die Anwendung modernster Diagnosemethoden wie der optischen Kohärenztomographie (OCT) kann frühzeitige Veränderungen der Netzhautgefäße und der Makula detektieren.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten, Diabetologen und Kardiologen ist unerlässlich, um eine ganzheitliche Betreuung der Patienten zu gewährleisten. Ihr behandelnder Hausarzt oder Facharzt bekommt einen detaillierten Befundbericht.
- Aufklärung über eine gesunde Lebensweise: Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und die konsequente Einnahme Ihrer Medikamente. Dies trägt dazu bei, Ihre systemischen Erkrankungen besser zu kontrollieren und die Gesundheit Ihrer Augen zu schützen. Teilen Sie mir immer alle relevanten Informationen über Ihre Gesundheitsgeschichte mit, einschließlich Ihrer Medikamente und Vorerkrankungen. Die ist wichtig für die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans.
Therapie:
Die augenärztliche Behandlung dieser Erkrankungen hängt von der spezifischen Diagnose ab, umfasst jedoch häufig medikamentöse Therapie, Laserbehandlungen oder chirurgische Eingriffe, um die Durchblutung zu verbessern und weitere Schäden zu verhindern.
Ein kleiner Ausflug in die Optik des Auges zum besseren Verständnis
Bei einem normalsichtigen Auge (Emmetropie) werden durch die Hornhaut und Linse Lichtstrahlen gebündelt und treffen im Brennpunkt zusammen – beim normalsichtigen Auge exakt auf der Netzhautmitte (Macula, Stelle des schärfsten Sehens). Das Bild ist scharf.
Refraktionsfehler (Ametropie) sind Sehstörungen, die entstehen, wenn das Auge Lichtstrahlen nicht korrekt auf die Netzhaut fokussiert.
Unkorrigiert führt dies zu unscharfem Sehen und Augenproblemen (asthenopische Beschwerden) wie Augenbrennen, unangenehmes Druckgefühl im Bereich der Stirne oder hinter den Augen, Kopfschmerzen.
Die häufigsten Refraktionsfehler sind:
- Myopie (Kurzsichtigkeit):
- Bei Kurzsichtigkeit fokussiert das Auge Lichtstrahlen vor der Netzhaut.
- Dies geschieht meist, weil der Augapfel zu lang ist oder die Brechkraft der Linse zu stark ist.
- Dadurch erscheinen ferne Objekte unscharf und nahe Objekte hingegen scharf.
- Man benötigt eine Streulinse als Korrektur um in der Ferne wieder scharf zu sehen
- Hyperopie (Weitsichtigkeit):
- Bei Weitsichtigkeit fokussiert das Auge Lichtstrahlen hinter der Netzhaut.
- Dies liegt oft daran, dass der Augapfel zu kurz ist oder die Brechkraft der Linse zu schwach ist.
- Man sieht ebenso unscharf, vor allem in der Nähe und je nach der Höhe der Weitsichtigkeit auch in der Ferne.
- Man benötigt eine Sammellinse um scharf sehen zu können.
- Astigmatismus (Stabsichtigkeit, Hornhautverkrümmung):
- Bei Astigmatismus ist die Hornhaut oder Linse nicht kugelig, sondern eiförmig gekrümmt.
- Die unregelmäßige Form der Hornhaut oder Linse verursacht, dass Lichtstrahlen nicht gleichmäßig fokussiert werden, das Bild auf der Netzhaut ist dann strichförmig, was zu verzerrtem Sehen führt.
- Sowohl nahe als auch ferne Objekte können verschwommen oder verzerrt erscheinen, Entfernungen sind schwierig abschätzbar, die Nachtsicht ist reduziert.
- Man benötigt Zylindergläser um scharf zu sehen. Oft ist eine Kombination mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit vorhanden.
- Presbyopie (Alterssichtigkeit):
- Dies ist eine altersbedingte Abnahme der Nahsehfähigkeit, die typischerweise ab dem 40. Lebensjahr auftritt.
- Die Linse des Auges verliert an Elastizität und kann sich nicht mehr ausreichend krümmen, um nahe Objekte scharf zu sehen.
- Es kommt zu Schwierigkeiten beim Lesen oder Sehen von nahen Objekten und zu Missempfindungen im Augenbereich bei längerer Konzentration auf die Nähe (Asthenopie) als Überlastungserscheinung.
- Man benötigt Lesebrillen, Bifokal- oder Multifokalbrillen (verschiedene Arten von Gleitsichtbrillen) mit unterschiedlichen Stärken in der Nähe und Ferne.
Neben der Korrektur mit Brillen oder Kontaktlinsen aller Art gibt es noch die Möglichkeit von chirurgischen Verfahren = refraktive Chirurgie wie
Laseroperationen:
- Femto-LASIK (Lamellenbildung) oder
- transepitheliale PRK (oberflächliches Verfahren)
Linsenverfahfren:
- ICL = implantierbare Kontaktlinse oder
- RLA = Refraktiver Linsenaustausch
In meiner Praxis:
Refraktionsfehler sind weit verbreitete Sehprobleme, die oft durch Brillen, Kontaktlinsen oder chirurgische Eingriffe korrigiert werden können.
Ich biete eine umfassende Diagnostik und Brillenberatung, bei Bedarf auch Brillenanpassung an, um diese Fehlsichtigkeiten zu korrigieren und ihre Sehkraft zu verbessern.
Weiters arbeite ich mit erfahrenen Chirurgen der refraktiven Chirurgie (LASIK, intraokuläre Kontaktlinsen, Linsenaustausch) zusammen und kann sie diesbezüglich gerne über verschiedene Möglichkeiten beraten und bei Bedarf mit meinen erhobenen Vorbefunden zu einer individuellen Diagnostik und Therapie überweisen.
Die Früherkennung ist wichtig für das ganze Leben!
Definition und Ursachen:
- Amblyopie ist eine einseitige oder selten beidseitige Sehschwäche, bei der das betroffene Auge trotz optimaler Korrektur durch Brille oder Kontaktlinsen nicht die volle Sehkraft erreicht. Es entsteht bereits im frühen Kindesalter.
Häufige Ursachen:
- Schielen (Strabismus) mit einem größerem Schielwinkel aber auch Mikrostrabismus mit einem kaum erkennbarem sehr kleine Schielwinkel
- ein ungleichmäßiger Sehfehler zwischen beiden Augen (Anisometropie)
- ein sehr hoher symmetrischer Sehfehler beider Augen
- Blockierungen der Sehachse (z.B. durch eine angeborene Katarakt)
Früherkennung durch Screening:
- Vorsorgeuntersuchungen: Regelmäßige Augenuntersuchungen bei Kindern, ab dem 2. Lebensjahr oder bei familiärer Belastung wie Schielen oder hohen Fehlsichtigkeiten in der Familie früher.
- Symptome beachten: meist bemerken die Kinder selbst keine Einschränkungen und auch am Verhalten ist es nicht immer erkennbar, dass ein oder beide Augen schlecht sehen.
- Eventuell können Kinder Probleme beim Sehen eines Auges bemerken, häufig blinzeln oder das schielende Auge schließen.
Diagnose: diese wird durchgeführt durch Augenärzte gemeinsam mit Orthoptistinnen
- Sehtests – Visusprüfung: präzise Tests zur Bestimmung der Sehschärfe beider Augen durch Lesen von Buchstaben oder Symbolen in verschiedenen Größen
- Orthoptische Untersuchungen
- Ziel: Beurteilung und Behandlung von Störungen des beidäugigen Sehens und der Augenbewegungen.
- Untersuchungen: Tests zur Bestimmung der Augenstellung (Schielwinkelmessung), Beweglichkeit der Augenmuskeln und Koordination beider Augen.
Weitere Untersuchungen:
Bei Verdacht auf Amblyopie sind detaillierte Untersuchungen erforderlich, wie die Bestimmung des Refraktionsfehlers (Brillenstärke) und eine Untersuchung der vorderen und hinteren Augenabschnitte um organische Ursachen auszuschließen. Dies erfolgt in der Regel unter Pupillenerweiterung:
- Zweck: Die Pupillen werden mit Tropfen erweitert, um eine detaillierte Untersuchung des Augenhintergrundes zu ermöglichen und auch um genaue Refraktionswerte zu erhalten.
- Verfahren: Augentropfen (Mydriatikum oder Cyclopentolat) werden je nach Alter in das Auge gegeben, die Wirkung tritt nach etwa 30-60 Minuten ein und hält einige Stunden an.
Die Bestimmung des Refraktionsfehlers (Brillenstärke) erfolgt bei kleinen Kindern mit Hilfe einer objektiven Messung mit speziellen Kinderaugenmessgeräten wie z.B. dem Plusoptix -Gerät und mittels der Skiaskopie:
- Die Skiaskopie, auch Schattentest genannt, ist eine Methode zur Bestimmung der Refraktionsfehler des Auges. Dabei wird ein Lichtstrahl auf die Netzhaut des Auges gerichtet, und der Reflex wird durch den Skiaskop betrachtet. Die Bewegung des Lichtreflexes gibt Aufschluss über Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus.
Therapiemöglichkeiten:
- Korrektur der Sehstärke: Brillen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.
- Okklusionstherapie: Das gesunde Auge wird mit einem Pflaster abgedeckt, um das schwächere Auge zu zwingen, sich anzustrengen und zu verbessern.
- Teilzeitokklusion: Das gesunde Auge wird für mehrere Stunden am Tag (z.B. 2-6 Stunden) abgedeckt, um das schwache Auge zu trainieren. Dies ist oft ausreichend und weniger belastend für das Kind.
- Vollzeitokklusion: Bei schwereren Fällen wird das gesunde Auge den ganzen Tag abgedeckt, wobei die Dauer und Häufigkeit individuell angepasst wird.
Die Dauer der Okklusionstherapie hängt vom Schweregrad der Amblyopie und dem Alter des Kindes ab. In der Regel kann die Therapie mehrere Monate bis Jahre dauern. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Fortschritt zu überwachen und die Therapie anzupassen.
- Atropintherapie – Penalisation: Atropintropfen werden ins gesunde Auge geträufelt, um es unscharf zu machen und somit das schwache Auge zu stimulieren. Diese Methode kann eine Alternative zur Okklusionstherapie sein und ist bei relativ geringer Amblyopie möglich, wird aber heutzutage nur mehr selten durchgeführt.
- Operationen: In einigen Fällen kann eine Operation notwendig sein, um strukturelle Probleme zu beheben.
In meiner Praxis
- Eine frühe Intervention ist entscheidend: Je früher die Amblyopie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
- Aktive Mitarbeit: Eltern sollten die empfohlenen Therapien konsequent umsetzen und regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen.
- Geduld und Unterstützung: Die Behandlung kann mehrere Jahre dauern und erfordert Geduld und Unterstützung des Kindes.
Eltern, Ärzte und Orthoptistinnen sollten eng zusammenarbeiten, um die besten Ergebnisse für das betroffene Kind zu erzielen.
Gemeinsam mit 2 sehr erfahrenen Orthoptistinnen habe ich an einigen Tagen im Monat eine eigene Kindersprechstunde dafür eingerichtet.
Bitte nehmen Sie dafür viel Zeit und Geduld mit, denn die Pupillenerweiterung dauert alleine schon ca. 1 Stunde bis die gewünschte Wirkung eintritt um eine genaue Messung der Refraktion (Brillenstärke) und Netzhautuntersuchung durchzuführen zu können.
Unterschiede kurz erklärt und was sonst noch wichtig ist beim Doppeltsehen
Strabismus: im Volksmund als Schielen bekannt, ist eine Fehlstellung der Augen, bei der die Blickachsen der Augen nicht parallel verlaufen und daher ein Auge oder beide Augen von der Fixierlinie abweichen.
Manifestes Schielen (Strabismus)
Definition: Manifestes Schielen, auch einfach als Strabismus bezeichnet, ist eine sichtbare Augenfehlstellung, die ständig vorhanden ist. Es tritt auf, wenn ein Auge direkt auf das Zielobjekt fokussiert, während das andere Auge in eine andere Richtung zeigt.
Ursachen: Die Ursachen für manifestes Schielen können vielfältig sein, einschließlich genetischer Faktoren, muskulärer oder neurologischer Probleme, oder es kann infolge anderer Augenerkrankungen auftreten.
Symptome:
- Sichtbare Fehlstellung eines oder beider Augen.
- Doppeltsehen, insbesondere bei erworbenem Strabismus.
- Abnormale Kopfhaltung, um das Sehen zu verbessern.
- Vermindertes räumliches Sehen.
Behandlung: Die Behandlung von manifestem Strabismus kann chirurgisch oder nicht-chirurgisch erfolgen.
Zu den nicht-chirurgischen Maßnahmen gehören Brillen, Prismengläser und Okklusionspflaster v.a. bei Kindern zur Verhinderung einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) des schielenden Auges. Hierfür ist eine rechtzeitige augenärztliche und orthoptische Untersuchung bereits im frühesten Kindesalter dringend notwendig
Chirurgische Eingriffe zielen darauf ab, die Augenmuskeln zu stärken oder zu schwächen, um die Augenstellung zu korrigieren.
Latentes Schielen (Heterophorie)
Definition: Latentes Schielen, auch als Heterophorie bezeichnet, ist eine Augenfehlstellung, die nur dann sichtbar wird, wenn die binokulare Fusion (das Zusammenspiel beider Augen) unterbrochen wird, beispielsweise durch Abdecken eines Auges.
Ursachen: Latentes Schielen resultiert häufig aus einem Ungleichgewicht der Augenmuskeln oder kann durch visuelle Belastung, Stress oder Müdigkeit verschlimmert werden. Es ist oft weniger offensichtlich als manifestes Schielen und wird in der Regel bei einer augenärztlichen Untersuchung entdeckt.
Symptome:
- Augenmüdigkeit und Kopfschmerzen, besonders nach längerer Naharbeit.
- Schwierigkeiten bei der Fokussierung.
- Verschwommenes Sehen oder zeitweiliges Doppeltsehen.
- Augenschmerzen oder ein allgemeines Unwohlsein der Augen.
Behandlung: Die Behandlung von latentem Schielen konzentriert sich in erster Linie auf das Management der Symptome. Dies kann durch das Tragen von Brillen mit prismatischen Gläsern, visuelle Übungen zur Stärkung der Augenmuskeln oder, in schweren Fällen, durch chirurgische Eingriffe erfolgen.
In meiner Praxis:
Strabismus und Heterophorie sind komplexe Augenerkrankungen, die unterschiedliche Ansätze in Diagnose und Behandlung erfordern.
Ich biete dafür eine umfassende augenärztliche und orthoptische Untersuchung in einer eigenen Sprechstunde gemeinsam mit einer Orthoptistin an einigen Tagen im Monat an.
Hier wird die genaue Art des Schielens festgestellt und eine individuell angepasste Therapie entwickelt, die sowohl funktionale als auch kosmetische Verbesserungen ermöglicht.
Weiters arbeite ich mit erfahrenen Schielchirurgen zusammen, falls eine Schieloperation notwendig sein sollte. Diese erhalten dann alle Vorbefunde um gemeinsam zu einem guten Operationsergebnis zu kommen.
Kinder mit einer Schielanamnese in der Familie müssen ab dem 1. Lebensjahr untersucht werden um einer Schwachsichtigkeit vorzubeugen. (siehe auch die Information über die Amblyopie)
Akutes Doppelsehen mit Verdacht auf Lähmungsschielen muss dringend neurologisch und mit einem Schädel-MRT abgeklärt werden, um einen Schlaganfall oder Gehirnblutungen auszuschließen. Im äußersten Notfall sollten sie sofort eine neurologische Akutambulanz im Krankenhaus aufsuchen!
Ein belastendes Augenleiden
Definition und Beschreibung:
Trockenes Auge, auch als „Keratoconjunctivitis sicca“ oder „Sicca-Syndrom“ bezeichnet, ist eine sehr häufige Augenkrankheit, bei der die Augenoberfläche nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt wird.
Diese Erkrankung resultiert aus einer unzureichenden Tränenproduktion, einer ungenügenden Haftung des Tränenfilmes auf der Augenoberfläche oder einer übermäßigen Verdunstung der Tränenflüssigkeit.
Die Tränenflüssigkeit ist wesentlich für die Befeuchtung, Ernährung und Sauerstoffversorgung der Augenoberfläche sowie für den Schutz vor Infektionen und Reizstoffen. Er dient auch als Gleitmittel und gleicht Unebenheiten der Hornhaut aus. Ohne ihn wäre die Hornhaut trocken und nicht mehr transparent.
Ein Mangel an Tränenflüssigkeit kann daher zu Entzündungen, Reizungen und Schäden an der Horn- und Bindehaut führen.
Der Tränenfilm besteht aus 3 Schichten und wird von verschiedenen Drüsen gebildet:
1. Die äußere fetthaltige Schicht = Lipidschicht: diese verhindert eine zu schnelle Verdunstung und wird von den Meibom-Drüsen in den Lidern gebildet.
2. Die mittlere wässrige Schicht: sie enthält Nährstoffe, Sauerstoff und immunologische Abwehrstoffe zur Versorgung der Hornhaut und als Abwehr von Bakterien und Viren und wird von den Tränendrüsen gebildet.
3. Die innere schleimhaltige Schicht = Muzinschicht: sorgt dafür, dass der Tränenfilm auf der Augenoberfläche haften kann und wird von den Becherzellen der Bindehaut gebildet.
Der Lidschlag befördert den Tränenfilm beim Schließen der Augenlider zu den 2 Tränenpünktchen im inneren Lidwinkel, der weiter über die Tränenkanäle zum Tränensack und über einen Verbindungsgang zur Nase abfließen kann. Deshalb rinnt beim Weinen auch die Nase. Der neue Tränenfilm wird beim Öffnen der Lider gleichmäßig über die Augenoberfläche verteilt.
Ursachen: Häufige Auslöser und Risikofaktoren umfassen:
- Alter: mit zunehmendem Alter nimmt die Tränenproduktion ab, dies führt oft zu chronischen trockenen Augen.
- Umweltfaktoren: Klimaanlagen, Heizungsluft, Flugreisen, Zugluft, Wind und Rauch können die Augen austrocknen.
- Bildschirmarbeit: Langes Arbeiten am Computer oder Fernsehen reduziert die Blinzelfrequenz von 10-15 mal pro Minute auf 4-5 mal pro Minute!
- Augenerkrankungen: Erkrankungen wie Blepharitis (Lidrandentzündung) bei einer Meibomdrüsendysfunktion.
- Nach Augenoperationen: wie LASIK (Lasern der Hornhaut) oder graue Star-Operation
- Hormonelle Veränderungen bei Frauen, besonders nach den Wechseljahren, aber auch in der Schwangerschaft und Stillzeit
- Internistische Grunderkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes, Hormonstörungen, rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen wie Sjögren-Syndrom
- Hauterkrankungen wie Rosazea, Neurodermitis
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Antihistaminika, Antidepressiva und Blutdruckmittel, wie Betablocker, aber auch lokale Medikamente wie Augendrucksenkende Therapien = Antiglaukomatosa, können die Tränenproduktion beeinträchtigen. Deshalb sollten diese immer ohne Konservierungsmittel verabreicht werden, das zusätzlich reizen kann.
Symptome: Typische Symptome des trockenen Auges umfassen:
- Trockenheitsgefühl: Ein ständiges Gefühl von Trockenheit im Auge.
- Brennen, Jucken und Stechen: Ein brennendes oder stechendes Gefühl in den Augen.
- Rötung: Die Bindehaut kann gerötet sein.
- Fremdkörpergefühl: Gefühl, als ob Sand oder ein Fremdkörper im Auge wäre
- Müde Augen, ein unangenehmes Druckgefühl
- Verschwommenes Sehen: Vorübergehendes unscharfes Sehen, das durch Blinzeln verbessert wird.
- Lichtempfindlichkeit: Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht.
- Übermäßiger Tränenfluss, als Reaktion des Auges auf die Trockenheit
Diagnose: Die Diagnose des trockenen Auges erfolgt durch eine umfassende Augenuntersuchung, die folgende Tests umfassen kann:
- Schirmer-Test: Misst die Tränenproduktion mithilfe eines kleinen Papierstreifens, der unter das Unterlid gelegt wird.
- Fluoreszein-Färbung: Ein Farbstoff wird ins Auge getropft, um trockene Stellen auf der Hornhaut sichtbar zu machen.
- Tränenfilmaufreißzeit (BUT): Bestimmt die Stabilität des Tränenfilms auf der Augenoberfläche.
Behandlung: Die Behandlungsmöglichkeiten für trockenes Auge sind vielfältig und hängen von der Schwere der Erkrankung ab:
- Künstliche Tränen: Augentropfen, aber auch Augengele oder Augensalben unterschiedlicher Konsistenz und Zusammensetzung, die den natürlichen Tränenfilm nachahmen und ersetzen. Diese sollten unkonserviert, phosphatfrei, hypoton sein und natürliche Inhaltsstoffe beinhalten
- Medikamente: Entzündungshemmende Augentropfen
- Lidrandhygiene: sehr wichtig ist die regelmäßige Reinigung der Augenlider mit speziellem Reinigungstüchern oder Lidrandreinigungslösungen zur Behandlung der Blepharitis = Lidrandentzündung. Manchmal sind die Lidränder und Wimpernhälse auch mit Milben (Demodex -Milbe) befallen. Meist gibt es an den Lidrändern Krusten und schuppige Auflagerungen , fettige Beläge, schaumige Tränenflüssigkeit, gerötete, verdickte und juckende Lidränder
- Anwendung von Wärme mit warmen Umschlägen, Augenmasken oder Befeuchtungskammern und am besten ein Urlaub in einer eine Sole– und Aerosolreichen Umgebung z.B. am Nordseestrand: dies ist auch zusätzlich sehr hilfreich
- Punktumplugs: Kleine Einsätze, die die Tränenabflusswege blockieren, um die Tränenflüssigkeit länger auf der Augenoberfläche zu halten.
- Umweltanpassungen: Verwendung von Luftbefeuchtern, Vermeidung von Zugluft und regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit.
Prävention: Zur Vorbeugung von trockenem Auge können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Regelmäßiges Blinzeln: Besonders bei Bildschirmarbeit.
- Augenpausen: Regelmäßige Pausen bei langen Bildschirmarbeiten, Fernsehen und langem Lesen.
- Hydration: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten Wasser, Früchte- oder Kräutertees
- Luftbefeuchter: Verwendung von Luftbefeuchtern in trockenen Umgebungen.
- Im Auto: Lüftungsgebläse nie direkt auf das Gesicht richten um zusätzliche Reizung zu verhindern und auch bei eingeschalteter Klimaanlage regelmäßig Lüften zur ausreichenden Luftbefeuchtung
- Sonnenschutz: Schutz der Augen vor Wind und Sonne mit einer Brille.
- Beim Fahrradfahren: eine geeignete Fahrrad-Schutzbrille gegen Zugluft verwenden
- Beim Schwimmen: Schwimmbrillen gegen Chlor – und Salzwasserreizung
- Starke Schminke und Wimperntusche pausieren oder meiden, kein Permanent Makeup als Lidstrich machen lassen
- Etwas Augengymnastik: wie z.B. in alle Blickrichtungen blicken und Augen rollen, im Wechsel in die Fern und auf die Nasenspitze schauen, Lider fest zusammenpressen und dann wieder locker schließen
In meiner Praxis:
Das Trockene Auge ist in den meisten Fällen eine chronische Erkrankung, die gut behandelbar ist. Ein frühzeitiges Erkennen und eine konsequente Behandlung sind entscheidend, um die Integrität der Augenoberfläche zu erhalten und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Ich führe eine genaue Augenuntersuchung durch und unterweise Sie in verschiedenen Therapiemaßnahmen, je nach Ihrem individuellen Befund.
Wichtig ist die regelmäßige Durchführung einer Lidhygiene, das Herausfinden des für Sie am besten geeigneten Tränenersatzes und dessen regelmäßiger Anwendung und ggf. die Einleitung einer antientzündlichen Therapie.
Differentialdiagnosen – kurz und prägnant erklärt
Das „rote Auge“ ist ein häufiges Symptom in der Augenheilkunde und kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden.
Eine gründliche Untersuchung und differenzierte Diagnostik sind entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten.
Im Folgenden werden die häufigsten Differentialdiagnosen des roten Auges erklärt:
- Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
Ursachen:
- Infektiös: Bakterien, Viren oder Pilze
- Allergisch: Pollen, Tierhaare, Staub
- Reaktiv: Reizung durch Fremdkörper, Rauch oder Chemikalien
Symptome:
- Rötung der Bindehaut.
- Sekretion = Ausfluss (eitrig bei bakterieller Ursache, wässrig bei viraler Ursache)
- Juckreiz (besonders bei allergischer Konjunktivitis)
Behandlung:
- Antibakterielle oder antivirale Augentropfen
- Antihistaminika bei allergischer Ursache
- Vermeidung von Reizstoffen, Entfernung von Fremdkörpern
- Keratitis (Hornhautentzündung)
Ursachen:
- Infektiös: Bakterien, Viren (z.B. Herpes simplex), Pilze, Protozoen (z.B. Acanthamoeben!! besonders gefährlich)
- Nicht-infektiös: Trockene Augen, UV-Strahlung (bei Berg und Schneewanderungen ohne Schutzbrille, beim Schweißen ohne Schutzbrillen), Kontaktlinsen
Symptome:
- Starke Schmerzen
- Lichtempfindlichkeit
- Visusminderung
- Tränendes Auge
Behandlung:
- Antibiotische, antivirale oder antimykotische Augentropfen
- Anpassung der Kontaktlinsenpflege
- Schutz der Augen vor UV-Strahlung
- Glaukomanfall (beim akuten Winkelblockglaukom)
Ursachen:
- Plötzlicher Anstieg des Augeninnendrucks durch Abflussbehinderung des Kammerwassers
Symptome:
- Starke Augenschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Schnelle Visusminderung
- Harte Bulbi (der Augapfel fühlt sich fest an)
Behandlung:
- Sofortige augenärztliche Notfallbehandlung
- Augendrucksenkende Medikamente (oral oder intravenös)
- Operative Maßnahmen zur Drucksenkung
- Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut)
Ursachen:
- Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Bechterew, Sarkoidose u.v.m.).
- Infektionen (z.B. Toxoplasmose, Tuberkulose u.v.m.).
Symptome:
- Schmerzen.
- Lichtempfindlichkeit.
- Verschwommensehen.
- Schwimmende Trübungen im Gesichtsfeld.
Behandlung:
- Steroidale und immunmodulierende Augentropfen oder systemische Therapie.
- Behandlung der Grunderkrankung
- Episkleritis und Skleritis (Entzündung der äußeren Augenschicht)
Ursachen:
- Meistens idiopathisch, kann aber auch mit systemischen Erkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis) assoziiert sein
Symptome:
- Mäßige bis starke Schmerzen
- Lokalisierte oder diffuse Rötung
- Bei Skleritis oft tiefere Rötung und stärkere Schmerzen
Behandlung:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
- Steroidale Augentropfen oder systemische Therapie
- Behandlung der Grunderkrankung
- Subkonjunktivale Blutung = Hyposphagma, sieht dramatisch aus, ist aber harmlos
Ursachen:
- Plötzliche Druckerhöhungen (z.B. Husten, Niesen)
- Trauma.
- Blutgerinnungsstörungen
Symptome:
- Scharf begrenzte, schmerzlose rote Flecken auf der Bindehaut
- Keine Sehstörungen
Behandlung:
- Meist keine Behandlung erforderlich, ev. Tränenersatztropfen zur Linderung des Druckgefühls
- Spontane Resorption innerhalb von ein paar Tagen
In meiner Praxis:
Ein rotes Auge sollte immer ernst genommen werden und bei andauernden oder schweren Symptomen erhalten Sie einen Notfalltermin. Wartezeiten sind in der Sprechstunde dennoch möglich, aber eine augenärztliche Untersuchung mit individueller Therapie und ggf. Diagnostik – wie z.B. ein Hornhautabstrich bei Hornhautentzündung oder eine Überweisung zu Blutuntersuchungen – sind notwendig und werden in meiner Praxis veranlasst.
Als Kontaktlinsenträger ist es extrem wichtig bei roten Augen, sofort die Kontaktlinsen zu entfernen, keine neue Kontaktlinse mehr einzusetzen und eine Reservebrille zu tragen. Eine gute Reservebrille müssen Sie immer vorrätig haben.
Die Therapie ist wie oben beschrieben sehr vielfältig und abhängig von der Grunderkrankung.
Definition und Beschreibung
Die Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut, die als Uvea bekannt ist. Die Uvea besteht aus der Iris, dem Ziliarkörper und der Aderhaut.
Diese Entzündung kann verschiedene Teile des Auges betreffen und wird entsprechend als vordere, mittlere, hintere oder Panuveitis klassifiziert.
Diese entzündliche Reaktion kann akut oder chronisch verlaufen und sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten, wobei sie das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen kann und oft sehr schmerzhaft ist.
Unterteilung und Symptome
- Vordere Uveitis (Iritis): Betrifft hauptsächlich die Iris und den vorderen Teil des Auges. Symptome umfassen Augenrötung, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen.
- Intermediäre Uveitis (Pars planitis): Bezieht sich auf die Entzündung des Ziliarkörpers und des Glaskörpers. Patienten klagen oft über „fliegende Mücken“ (Mouches volantes) und eine Verschlechterung des zentralen Sehvermögens.
- Hintere Uveitis (Choroiditis): Betroffen sind die Aderhaut und die Netzhaut und deren Gefäße. Diese Form kann zu erheblichen Sehstörungen, einschließlich Gesichtsfeldausfällen und verschwommenem Sehen, führen.
- Panuveitis: Eine Entzündung, die alle Schichten der Uvea betrifft und sowohl den vorderen als auch den hinteren Augenabschnitt umfasst.
Ursachen
Uveitis kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden – hier sind einige Ursachen aufgeführt:
- Autoimmunerkrankungen: Krankheiten wie z.B. Morbus Bechterew, juveniler Arthritis oder rheumatoider Arthritis im Erwachsenenalter, Reiter Syndrom, Morbus Behcet und Sarkoidose können eine Uveitis verursachen.
- Infektionen: Bakterielle, virale, parasitäre oder Pilzinfektionen, wie z.B. Tuberkulose, Syphilis, Herpes simplex oder Herpes zoster, Toxoplasmose, HIV, Zytomegalie, Lyme-Borreliose, Toxocariasis.
- Systemische Erkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, aber auch bei Psoriasis, bei Nephritis und bei Multipler Sklerose,
- Trauma: Verletzungen des Auges können zu einer Entzündung der Uvea führen.
- Idiopathisch: In einigen Fällen bleibt die genaue Ursache unbekannt.
Diagnose
Die Diagnose von Uveitis erfolgt durch eine gründliche Augenuntersuchung und spezielle Tests:
- Spaltlampenuntersuchung: Zur Untersuchung der vorderen Augenabschnitte.
- Funduskopie: Zur Untersuchung des hinteren Augenabschnitts.
- Optische Kohärenztomographie (OCT) und ev. Fluoreszenzangiographie: Zur detaillierten Darstellung der Netzhautschichten.
- Bluttests: Zur Identifizierung möglicher zugrundeliegender systemischer Erkrankungen oder Infektionen.
- Bildgebende Verfahren: Röntgen, MRT oder Ultraschall, um systemische Ursachen oder Komplikationen zu erkennen.
Behandlung
Die Behandlung der Uveitis hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung ab:
- Kortikosteroide: Lokal (Augentropfen), systemisch (Tabletten) oder durch Injektionen, um die Entzündung zu reduzieren.
- Immunsuppressiva: Bei chronischen oder schweren Fällen, um das Immunsystem zu modulieren.
- Antibiotika/Antivirale Medikamente: Bei infektiösen Ursachen.
- Schmerzmittel: Zur Linderung von Augenschmerzen.
- Operation: In seltenen Fällen, wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreicht.
Prävention
Da Uveitis oft mit systemischen Erkrankungen oder unbekannten Faktoren zusammenhängt, ist eine direkte Prävention schwierig. Jedoch können regelmäßige Gesundheitschecks und die Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen helfen, das Risiko zu reduzieren.
Prognose
Die Prognose der Uveitis hängt stark von der Ursache, dem betroffenen Augenbereich und der rechtzeitigen Behandlung ab. Bei frühzeitiger Diagnose und adäquater Therapie kann das Sehvermögen oft erhalten werden. Unbehandelt kann Uveitis jedoch zu Komplikationen wie Glaukom, Katarakt oder dauerhafter Sehbehinderung führen.
In meiner Praxis:
Ich arbeite in einer fächerübergreifenden medizinischen Kooperation mit der rheumatologischen Praxis Dr. Welcker und Kollegen in Planegg, aber auch mit anderen Rheumatologen zusammen.
Autoimmunerkrankungen des Körpers haben oft auch Auswirkungen auf die Augen und können z.B. die oben beschriebenen Uveitisformen aufzeigen.
Auch gewisse immunsuppressive Therapien wie Hydroxychloroquin oder auch eine Cortison-Dauertherapie benötigen eine regelmäßige Augenkontrolle, um Nebenwirkungen vorzubeugen oder Sekundärkomplikationen rechtzeitig zu entdecken.
Dafür bin ich Spezialistin und biete eine umfassende augenärztliche Diagnostik und auch allgemeinmedizinisches Wissen an.
Die Uveitisdiagnostik und deren Therapie ist sehr vielfältig und umfassend. In besonders schweren Fällen arbeite ich auch mit der LMU-Augenklinik zusammen, in deren hochspezialisierter Uveitisambulanz ich auch einen Teil meiner Ausbildung absolviert habe.
Eine gute Zusammenarbeit mit Spezialisten und eine fächerübergreifende Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachärzten und Ihrem Hausarzt ist hier sehr wichtig.
Welches Korn habe ich und wie bekomme ich es weg!
Definition und Beschreibung: Oft gibt es Mischbilder und Übergänge. Ein Gerstenkorn (medizinisch: Hordeolum) und ein Hagelkorn (medizinisch: Chalazion) sind häufige Augenliderkrankungen.
Ein Gerstenkorn ist eine akute, schmerzhafte Infektion der Drüsen am Augenlid, die meist durch Bakterien verursacht wird. Es betrifft entweder die Zeis- oder Moll-Drüsen (äußeres Hordeolum) oder die Meibom-Drüsen (inneres Hordeolum) des Augenlids.
Im Gegensatz dazu ist ein Hagelkorn eine chronische, schmerzlose Entzündung der Meibom-Drüsen im Lid, die oft mit einer Verstopfung der Drüsenöffnung einhergeht.
Ursachen
- Gerstenkorn: (Hordeolum) meist durch Bakterien, insbesondere Staphylokokken, verursacht. Risikofaktoren umfassen schlechte Lidrandhygiene, Augenliderkrankungen wie Blepharitis und ein geschwächtes Immunsystem.
- Hagelkorn: (Chalacion) entsteht durch die Verstopfung der Meibom-Drüsen im Augenlid. Dies kann durch eine chronische Entzündung der Augenlider (Blepharitis) oder Hauterkrankungen wie Rosacea begünstigt werden.
Symptome
- Gerstenkorn (Hordeolum) :Schmerzhafte Schwellung am Augenlid, Rötung, Empfindlichkeit und Eiterbildung. Oft begleitet von einem Gefühl der Fremdkörperempfindung im Auge.
- Hagelkorn (Chalacion): Langsam wachsende, schmerzlose Schwellung am Augenlid. Kann zu Druckgefühl und Sehstörungen führen, wenn es groß genug wird.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung mittels Inspektion an der Spaltlampe und Palpation (Abtasten)
In seltenen Fällen können weitere Tests, wie eine Operation oder eine Biopsie mit Histologie, notwendig sein, um andere Ursachen auszuschließen.
Behandlung – sehr ähnlich beim Gerstenkorn und Hagelkorn:
- mehrmals täglich warme Kompressen zur Linderung der Symptome und zur Förderung der Reifung und des Durchbruches des Abszesses
- eine bewährte Therapie ist die Anwendung von Rotlicht 2-3xtgl für 5 min.
- Lidhygiene mit Reinigungstüchern und stlw. eine sanfte Massage in Richtung Lidkante = Ausgang der Meibomdrüsen (Liddrüsen, die für den fettigen Anteil des Tränenfilms verantwortlich sind). Man sollte aber nicht quetschen und reiben!
- Weiters werden desinfizierende oder antibiotische Salben und Tropfen verschrieben.
- Ein chirurgisches Öffnen und Entleeren des Gerstenkorns ist selten notwendig.
- Eine Operation ist erst nach einigen Wochen möglich und sinnvoll, meist heilt es spontan ab. Dies erfolgt erst, wenn das Gerstenkorn oder Hagelkorn chronisch geworden ist und sich eingekapselt oder sehr groß ist und nicht von selbst resorbieren kann.
Achtung! Es gibt auch andere Läsionen am Lid: wie Basaliome, Tumore aller Art, sogar ein Meibomdrüsenkarzinom.
Prävention
- Gute Lidrandhygiene: Regelmäßige Reinigung der Augenlider mit speziellen Lidreinigungstüchern.
- Vermeiden von Augenreiben: Hände sauber halten und Kontakt mit den Augen minimieren.
- Behandlung von Grunderkrankungen: Chronische Erkrankungen wie Blepharitis oder Rosacea effektiv behandeln lassen.
Prognose
- Gerstenkorn (Hordeolum): Meist heilen sie innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne bleibende Schäden ab. Wiederholungen sind möglich, insbesondere bei zugrunde liegenden Risikofaktoren.
- Hagelkorn (Chalacion): Kann Wochen bestehen bleiben. Nach der Entfernung oder Spontanheilung ist die Prognose gut, jedoch besteht auch hier die Möglichkeit eines erneuten Auftretens.
Achtung! Wenn eine Läsion gar nicht verheilt oder rasch wächst ist auf alle Fälle eine augenärztliche Kontrolle und ggf. eine Operation mit histologischer Aufarbeitung (Gewebeuntersuchung im Mikroskop) notwendig.
In meiner Praxis:
Für verdächtige Hagel- und Gerstenkörner oder sonstige akute Augenentzündungen gibt es Notfalltermine. Diese sind kurze, eingeschobene Termine.
Bitte haben Sie Verständnis, dass es dennoch zu Wartezeiten kommen kann. Denn jeder Patient bekommt die Zeit, die er braucht!
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